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Unterwegs mit Pferd und Hund

Ehemalige Patientin sammelt während einer Wanderung Spenden für die Rheumastation.
„Ich habe gesagt, wenn ich wieder laufen kann, dann laufe ich lange“, beschreibt Lioba Kühne ihre Idee zum Spendenlauf. Die 20-Jährige ist in ihrer Kindheit an Rheuma erkrankt und war bis vor zwei Jahren auf der Jugendrheumastation im St.-Josef-Stift in Behandlung. Nun sammelte sie bei einer vierwöchigen Wanderung Spenden für die Kinderrheumatologie.

Pferd Joshi war treuer Begleiter von Lioba Kühne während ihrer vierwöchigen Wanderung. Über ihre Erlebnisse hat die ehemalige Patientin einen Blog im Internet verfasst.

Sie hatte starke Probleme mit den Knien, wusste lange nicht, ob sie wieder beschwerdefrei laufen kann. Als sie im vergangenen Jahr dann tatsächlich wieder ohne Schmerzen gehen konnte, setzte die Studentin der „Sozialen Arbeit“ ihr Vorhaben in die Tat um. Zunächst in einem dreiwöchigen Marsch durch Nordrhein-Westfalen, jedoch ohne Spenden zu sammeln.

In diesem Jahr dann wurden ihre Pläne konkreter. Die Mönchengladbacherin bereitete die Verwirklichung eines Lebensziels vor: „Ich will einmal um Deutschland laufen.“ Eine erste Tour wurde ausgesucht – von Detern im Landkreis Leer bis nach Buxtehude. Begleiter waren Australian-Shepherd-Dame Frieda und Norweger-Pony Joshi, wobei jeder etwas tragen musste. „Ich bin nicht geritten. Wenn ich ‚laufen‘ sage, meine ich auch ‚laufen‘. Alle hatten Taschen, das Pferd, ich und auch der Hund“, schmunzelt die quirlige Wanderin. Übernachtet wurde auf Höfen, die am Weg lagen und die sie vorher bereits um eine Herberge gefragt hatte. „Ich habe dort immer gezeltet“, erzählt sie.

Auch Hund Frieda war am Ende des Tages erschöpft.

Um mit dem Ganzen noch etwas Gutes zu tun, sammelte Lioba Kühne auf ihrer Tour im Sommer Spenden für die Kinder- und Jugendrheumatologie des Krankenhauses, in der sie seit 2008 immer wieder Patientin war. Oft wurde das auffällige Trio Unterwegs angesprochen, dann gab die junge Frau bereitwillig Auskunft und klärte über Kinderrheuma auf. „An der Nordsee wissen jetzt alle Bescheid“, meint sie mit einem Augenzwinkern. Sie verteilte fleißig Flyer, und so sammelten sich nach und nach über 1000 Euro auf den Spendenkonten des Rheumaverbands an.

„Eine tolle Aktion“, meinte auch Dr. Gerd Ganser beim Treffen mit seiner ehemaligen Patientin im St.-Josef-Stift. Trotz einiger Pannen zu Beginn der Tour habe schlussendlich alles super geklappt. „Ich hatte den Dosenöffner vergessen“, lacht Kühne. „Dann ist mein Pferd Joshi nach den ersten zwei Kilometern abgehauen. Da wollte ich nur noch zurück nach Hause.“ Doch Joshi tauchte schnell wieder auf, und die junge Frau ließ sich dann doch so leicht nicht von ihrem Vorhaben abbringen.

Neue Spiele, eine Unterstützung für die Klinik-Clowns und die Aktivitäten der Rheumakinder: Für diese Dinge soll das Geld verwendet werden, das wünscht sich Lioba Kühne.

Quelle: Anke Weiland, Westfälische Nachrichten, 07.11.2014

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