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Mit Rheuma durch die Alpen

Matthias Werner ist seit seiner Jugend erkrankt, wandert trotzdem für den guten Zweck. Gemeinsam mit seiner Frau Sarah ist Matthias Werner den Meraner Höhenweg gewandert. In diesem Zusammenhang hat er 10 500 Euro für rheumakranke Jugendliche gesammelt. Matthias Werner ist seit seiner Kindheit an Rheuma erkrankt. Er hat zwei künstliche Hüften und ein fast versteiftes Sprunggelenk. Und dennoch ist er trotz der Schmerzen mit seiner Frau durch die Alpen über den Meraner Höhenweg gewandert und hat dabei noch 10 500 Euro für die Unterstützung rheumakranker Jugendlicher gesammelt.

Matthias Werner hat Rheuma, seit er neun Jahre alt ist. Und er unternahm dennoch etwas, was sich manch ein Gesunder nicht zutraut. Er lief gemeinsam mit seiner FrauSarah den Meraner Höhenweg und überwand dabei nicht nur 5500 Höhenmeter und extremes Wetter sondern auch den „inneren Schweinehund“, der ihm signalisiert hatte: „Mit zwei künstlichen Hüften und einem fast versteiftem Sprunggelenk geht das nicht.“
Mit der Energie, die manchmal nur Rheumatiker haben, hat er aus der Wandertour auch noch ein Spendenaktion gemacht und fast „nebenbei“ 10 500 Euro gesammelt, heißt es im Bericht des „Bundesverbandes Kinderrheuma“. Das Geld soll auf Wunsch des Ehepaares für Projekte der Jugendgruppe des Bundesverbandes verwendet werden, der seinen Sitz in Sendenhorst hat.
Für Matthias und Sarah Werner waren schon immer die Bergwelt und das Wandern große gemeinsame Hobbys.

So hatten sie sich vom 26. Juni bis 1. Juli in ihrem Sommerurlaub auf den Weg gemacht, um den anspruchsvollen Meraner Höhenweg in sechs Tagesetappen zu wandern.
Wer sich mit dem 32-Jährigen unterhält, erfährt, dass er täglich mit Schmerzen zu kämpfen hat und ihm neben den künstlichen Hüften vor allem ein Sprunggelenk zu schaffen macht, das dauerhaft schmerzt und bald mit einer Schraube versteift werden muss. Hintergrund dafür ist seine Rheumaerkrankung, die ihn seit der Kindheit plagt.

Unterkriegen lassen hat er sich davon jedoch nie, schreibt der Rheumaverband. Werner, der schon länger die Idee hatte, diesen Höhenweg zu wandern, sagte sich irgendwann: „Wann, wenn nicht jetzt? Der Fuß wird nicht besser. Jetzt kann ich es noch machen und mit einer Spendenaktion verbinden.“
Bereits im März hatte der Bocholter begonnen, Spenden zu sammeln. Dafür sprach der leitende Vertriebsinnendienstmitarbeiter Geschäftspartner und Händler seiner Firma an. Trotz seiner chronischen Erkrankung arbeitet er bereits seit zehn Jahren in dem Unternehmen, das druckwasserdichte Einbauteile für den Betonbau herstellt, und konnte dort trotz einiger Fehlzeiten Karriere machen. „Mein Arbeitgeber war immer eine große Unterstützung und Hilfe für mich“, erklärt er.

Schnell waren die ersten 1000 Euro zusammen, denn die Menschen hätten ihm gerne Geld für die gute Sache anvertraut. Die Aktion sei zum Selbstläufer geworden. Auch Nachbarn, Freunde und seine Familie sowie diverse Schützenvereine beteiligten sich mit einer Spende. Im Gegenzug informierte Werner in Vorträgen über Kinderrheuma. Und so kamen am Ende stattliche 10 500 Euro zusammen.

Matthias und Sarah Werner fuhren in dieser Woche nach Sendenhorst, wo sie den Mitarbeiterinnen des Bundesverbandes das Geld überreichten. Arnold Illhardt, Diplom-Psychologe und Beiratsmitglied im Verein, freute sich ebenfalls über die sportlichen Aktivitäten des Patienten. „Ich kenne Matthias schon, seit er ein kleiner Junge war und habe nie daran gezweifelt, dass er das erreicht, was er sich in den Kopf gesetzt hat.“
Gaby Steinigeweg, Vorsitzende des Bundesverbandes, und Pia Vogel, Jugendvertreterin, freuten sich sehr über diese große Finanzspritze. Verwendet werden soll die Spende für die Aktionen der Jugendgruppe „RAY“. Die Abkürzung steht für „Rheumatoid Arthritis‘s Yours“, was so viel bedeutet wie „Rheuma ist ein Teil von Dir“. Die Gruppe unterstützt Jugendliche bei allen Problemen, die durch Rheuma entstehen.
Neben der Sammlung von Spenden sei es Matthias Werner ein persönliches Anliegen gewesen, Kinderrheuma bekannter zu machen, denn noch immer glaubten viele, dass nur alte Menschen von dieser Autoimmunerkrankung betroffen sein könnten.

Zudem möchte er jungen Menschen mit Rheuma Mut machen und zeigen was trotz der Erkrankung möglich ist. „Man kann viel erreichen, auch wenn man ein Handicap hat. Also lasst nie den Kopf hängen, auch wenn mal eine Durststrecke kommt.“

Die Wanderung verlief gut, nur das Wetter hätte besser sein können. Insgesamt ist das Paar 103 Kilometer gelaufen, es ging 5465 Höhenmeter hoch und 5625 Höhenmeter hinunter. „Natürlich hatte ich auch Knie- und Sprunggelenkschmerzen, aber ich hatte meine Medikamente dabei. Zwischendurch habe ich meinen Fuß in einem kalten Gebirgsbach gekühlt. Außerdem habe ich ja meine Frau, die mich auf der Tour und auch sonst immer wieder motiviert und unterstützt“, berichtet Werner.

Im kommenden Sommer wollen die beiden Wanderer übrigens die Alpen von Oberstdorf nach Meran überqueren.

Quelle: Westfälische Nachrichten
Foto: Matthias Werner

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